Welche Gin-Sorten gibt es und worin bestehen die Unterschiede?

London Dry Gin, Distilled Dry Gin, Reserve Gin… Wie viele Gin-Sorten gibt es eigentlich? Und was sind die Unterschiede? Wir versuchen Euch im folgenden Beitrag einen kleinen Überblick zu geben:

Was bedeutet „Distilled Gin“?

Gin ist ein Kräuter- und Obstgeist, der auf Basis von Ethylalkohol aus landwirtschaftlichen Produkten (wie z.B. Getreide, Früchte, Kartoffeln) hergestellt wird und der in eine Melange aus der charakteristischen Wacholderbeere sowie diversen anderen Botancials eingelegt wird (diesen Vorgang nennt man auch Mazeration).

Wird der Gin anschließend ohne einen weiteren Brennvorgang abgefüllt, nennt man diesen „Compound Gin“ oder auch „Bathtub Gin“. Dieser Gin ist jedoch nicht sehr weit verbreitet. Folgt nach der Mazeration eine weitere Destillation, darf das Erzeugnis „Distilled Gin“ genannt werden.

Weiter unterscheiden wir nachfolgend fünf Arten von Gin:

Der trockene Dry Gin, der ebenfalls trockene London Dry Gin, der etwas süßere Old Tom Gin, der Reserve Gin und der Sloe Gin.

Dry Gin

Der Dry Gin ist wohl die bekannteste Gin-Sorte der Welt. Wie der Zusatz „dry“ vermuten lässt, ist der Dry Gin ein trockener Gin. Er weist einen Mindestalkoholgehalt von 37,5% und beinhaltet die Wacholderbeere als festen Bestandteil der Rezeptur. Alle anderen Botanicals können frei gewählt werden. Anders wie beim London Dry Gin, dürfen ihm auch nicht-pflanzliche Zusatzstoffe und Aromen, wie z.B. Zitrusfrüchte hinzugefügt werden. 

Kennt ihr schon unseren MUNDART Kaiserstuhl Dry Gin, der unter anderem feine Noten von Wacholder, Anis, Koriander und Orangen- und Zitronenschalen vereint?

London Dry Gin

Der London Dry Gin ist DER Klassiker unter den Gins. Die Bezeichnung „London“ steht hierbei nicht – wie viele vermuten – für das Herstellungsland sondern ist historisch bedingt. Der London Dry Gin darf heute also auch außerhalb Londons hergestellt werden. Anders wie beim Dry Gin ist die Zugabe von künstlichen Aromen untersagt. Auch das Hinzufügen von Zucker, der eigentlich ein natürlicher Zusatz ist, ist streng reguliert: So dürfen nur maximal 0,5g pro Liter hinzugefügt werden. Wie auch der Dry Gin weist der London Dry Gin eine sehr ausgeprägte Wacholdernote auf. Diese wird oftmals mit würzigen Aromen wie Kardamom, Ingwer oder Koriander verfeinert.

Old Tom Gin

Der Old Tom Gin ist einer der Vorgänger des heutigen Gins. Er stammt aus den früheren Anfangszeiten der Gin-Herstellung. Aufgrund des damals fast ungenießbaren Aromas des Gins, wurde er mit großen Mengen von Zucker verfeinert. Doch auch heute ist der süße Old Tom Gin in der Londoner Bar Szene noch sehr beliebt, da er sich hervorragend für die Zubereitung von Cocktails eignet.

Reserve Gin

Normalerweise wird Gin bereits nach kurzer Lagerzeit direkt abgefüllt und verkauft. Bei einem Reserve Gin wird der Gin mehrere Monate in einem Holzfass gelagert, wo er verschiedenste Aromen aufnimmt. Wie z.B. unser MUNDART Kaiserstuhl Reserve Gin, der ganze 12 Monate in einem Holzfass aus französischer Limousinen-Eiche gereift ist.

Sloe Gin

Unter Sloe Gin versteht man einen roten Schlehenlikör, der durch die Mazeration von Schlehenfrüchten und -Saft in Gin entsteht. Neben Schlehen können dem Likör noch weitere natürliche Geschmacksstoffe hinzugefügt werden. Charakteristisch für den Sloe Gin ist sein niedriger Alkoholgehalt von mindestens 25%. Streng genommen ist der Sloe Gin daher auch keine Gin-Art, sondern zählt zu Likören. Sloe Gin lässt sich wunderbar pur trinken oder schmeckt fantastisch in verschiedenen Cocktails, wie etwa einem Gin Fizz.

Literatur

  1. http://ginobility.de/blog/welche-unterschiedlichen-gin-sorten-gibt-es/
  2. Gin & Tonic – Das ultimative Handbuch für den perfekten Mix, Frederic Du Bois & Isabel Boons, September 2016
  3. https://ginspiration.de/blog/gin-sorten-wo-ist-der-unterschied/
  4. https://www.falstaff.de/nd/gin-die-verschiedenen-arten-und-stile-1/